Marc Güntert
DER PATRON
Tätigkeiten Weinbereitung, Maschinenarbeiten und hält den Überblick
Ausbildungen Möbelschreiner EFZ - Winzer EFZ - Weintechnologe HF
Über mich Als ich 2002 die Lehre als Möbelschreiner begann, hatten meine Eltern schon die Hoffnung aufgeben, dass ich eines Tages den Familienbetrieb übernehmen werde. Nach Abschluss meiner Erstausbildung und mehreren Monaten anderweitigen Erfahrungen, entschloss ich mich, die nötigen Ausbildungen im Wein- und Rebbau zu unternehmen, um den Familienbetrieb übernehmen zu können. Zuerst die Winzerlehre an der Walliser Landwirtschaftlichen Schule in Châteauneuf, um die Grundlagen des Rebbaus zu erlernen. Danach die Weiterbildung zum Weinbau-Technologen an der Höheren Fachschule von Changins in Nyon/VD, um die Kenntnisse im Rebbau zu vertiefen und, vor allem, um die Weinbereitung und die Geschäftsfühung zu erlernen.
Anfangs 2018 übergab mir mein Vater den Betrieb. Seitdem bin ich vor allem für die Weinbereitung, von der Annahme der Trauben bis zum Abfüllen der Flaschen, zuständig. Während den Monaten Mai, Juni und Juli, wenn es in den Reben am meisten zu tun gibt, unterstütze ich meine Mitarbeitenden bei den Rebarbeiten. Selbstverständlich, wie es für einen Betriebsleiter im 21. Jahrhundert gehört, sind auch mehrere Tage im Jahr den Büroarbeiten gewidmet…
Neben der Arbeit versuche ich so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie zu verbringen.
Corinne Güntert
DAS MÄDCHEN FÜR ALLES
Tätigkeiten Laubarbeiten, Ausstellungen/Event, Büro und überall wo es jemanden braucht
Ausbildungen Winzerin EFZ - Kaufmännisches Diplom ECG
Über mich «Bereits als kleines Mädchen liebte ich es, im Herbst Trauben aus den Kisten oder von den Rebstöcken zu stibitzen.» Die Zeit vergeht schnell, und so bin ich seit bald sieben Jahren wieder im Wallis zurück. Davor war ich alles andere am sesshaft. Bereits während meiner Winzerlehre nutzte ich die Möglichkeit, jedes Lehrjahr auf einem anderen Betrieb zu absolvieren. So war ich als erstes auf dem Gutsbetrieb der Landwirtschaftliche Schule von Châteauneuf in Sion. Im zweiten Lehrjahr wurde ich mutiger und ging an den Zürichsee auf einen Bio-Betrieb, den man mit unserem Familienbetrieb vergleichen konnte. Das letzte Lehrjahr absolvierte ich wieder im Wallis in Sierre auf einem grossen Privatweingut.
Nach der Lehre zog es mich in den hohen Norden der Schweiz, nach Hallau im Kanton Schaffhausen. Zu unserem Jungrebenlieferanten. Ich hätte nicht gedacht, dass dieses knappe Jahr mir so viel neues Wissen über Rebsorten, Jungpflanzen und Pflanzenverständnis geben kann. Leider war es eine befristete Stelle, weil ich mich nach der Lehre für eine kaufmännische Weiterbildung angemeldet hatte. So wanderte ich weiter für ein Jahr nach Grangeneuve im Kanton Freiburg. Während dieser Weiterbildung konnte ich ein dreimonatiges Praktikum bei der Bio Suisse in Basel machen. Danach kam ich vorübergehend ins Wallis zurück, um dann wieder weiterzuziehen: nächster Kanton war Graubünden. In der Bündner Herrschaft verbrachte ich zum ersten Mal seit Lehrbeginn mehr als ein Jahr an einem Ort. In den drei Jahren dort durfte ich meine Kenntnisse auf zwei Weingütern vertiefen. Bald bemerkte ich, wie mir vielseitiges Arbeiten fehlte, da in grossen Weinbaubetrieben meistens nur einige wenige Arbeiten längere Zeit hindurch zu erledigen sind. So ergab es sich, ein Jahr bevor mein Bruder Marc BIOCAVE übernahm, dass ich auf den elterlichen Betrieb zurückkam und da meine Erfahrungen aus den Lehr- und Wanderjahren einbrachte.
Meine Tätigkeiten sind, zu meiner grossen Freude, nun sehr vielseitig. Ich bin das ganze Jahr über an den Ausstellungen und Anlässe anzutreffen, welche ich auch organisiere. Diejenigen welche schon mal bei uns auf dem Betrieb waren, kennen mich auch in Rebenkleidung beim Rebenschneiden oder bei Laubarbeiten. Dazu kommt, dass ich für die Buchhaltung und das Marketing zuständig bin und wenn das Telefon klingelt, bin meistens ich am Apparat.
Julien Russbach
DER REBEN ALLROUNDER
Tätigkeiten Laub- und Maschinenarbeiten
Ausbildungen Schreiner EFZ - Winzer EFZ
Über mich Während der Weinlese 2013 habe ich meine ersten Erfahrungen in den Reben bei Marc und René gesammelt. Ich hatte soeben meine Lehre als Bauschreiner abgeschlossen und wusste, dass ich im folgenden Sommer meine Rekrutenschule absolvieren werde. Da ich Marc seit mehreren Jahre aus der Pfadi kannte und schon einige Freunde bei ihm ihr Taschengeld aufbesserten, fragte ich ihn, ob er auch meine Hilfe gebrauchen könne. Ursprünglich war es nicht geplant, dass ich langfristig bei BIOCAVE arbeiten werde. Ich merkte jedoch schnell, dass mir die Arbeiten an der frischen Luft viel besser gefiel als auf dem Bau. Und zum Glück suchten Marc und René zu diesem Zeitpunkt einen neuen Mitarbeiter.
Seither vergehen die Jahre und ich schätze noch immer die Arbeiten in den Reben, insbesondere die Maschinenarbeiten und den Winterrebschnitt. Im Frühling 2019 schloss ich zudem die Lehre als Winzer ab. Zu meinen Hauptaufgaben gehört die Pflege der Reben während der ganzen Saison. Im Winter helfe ich auch im Keller aus. Dann reinige ich hauptsächlich die Flaschen welche übers Jahr zu uns zurückkommen.
Neben der Arbeit gehe ich gerne mit meiner Freundin in die Bergen und verbringe gerne Zeit mit Freunden.
René Güntert
DER BIONIER
Tätigkeiten Maschinenoptimierer und -reparateur, wandeldes Lexikon und Opa
Ausbildungen Landwirt EFZ spezial Kulturen, Winzer und Weintechnologe ESOVA Montagibert , Eidg. dipl. Winzer- und Kellermeister
Über mich Einiges wurde schon über mich geschrieben und doch kennen mich die wenigsten.
Meine Berufswahl war ungewohnt, da ich in Küttigen bei Aarau aufwuchs. Da kommt die Frage auf: Wie kommt ein Aargauer Teenager auf die Idee, Winzer zu werden?
Nachbaren bewirtschafteten unweit von unserem Wohnhaus Reben. Nach mehreren Einsätzen als Helfende Hand stand mein Entschluss fest: Ich will dies beruflich machen. Die vielseitige Arbeit im Rebberg und die Verarbeitung der Trauben faszinierten mich. Aber wo die Ausbildung absolvieren? Ich hörte von der Landwirtschaftliche Schule in Châteauneuf im Wallis in der Nähe von Sion. Da absolvierte ich auch meine landwirtschaftliche Lehre, um anschliessend in Lausanne die Weinbaufachschule abzuschliessen. So kam ich in die Romandie, wo ich einige Jahre jobbte. Der Zufall wollte mich wieder im Wallis, so baute ich im Jahre 1979 in Miège meinen eigenen Betrieb auf.
Zuerst auf gepachteten Rebparzellen und in mehreren Garagen, anschliessend im jetzigen Haus. Schlechte Erfahrungen in meinen Lehr- und Wanderjahren brachten mich weg von den chemische-synthetische Hilfsstoffen. Schleichend begann eine unbewusste Umstellung zur, mir noch unbekannten, biologischer Landwirtschaft. Ab Jahrgang 1989 wurden dann all meine Weine mit der Bio Suisse-Knospe zertifiziert. Vor über 30 Jahren war es nicht gern gesehen: ein Aarauer, verheiratet mit einer, ebenfalls Aarauerin (Elisabeth), in einem Walliser Dorf als Winzer, und da das noch nicht reichte: in Bio! In den folgenden Jahren erlebte ich einiges an Widerstand von vielen Seiten.
Als unsere drei Kinder (Marc, Alex und Corinne) dann auf Französisch im Dorf in die Schule gingen, wurde es ein bisschen besser. Heute bin ich froh, damals dieses Wagnis gemacht zu haben. So konnte ich 2018 den Betrieb an die nächste Generation übergeben und nun können wir sagen:
BIOLOGISCHER WEIN IN DER ZWEITEN GENERATION
Auch wenn ich den Betrieb übergeben haben, stehe ich den Jungen mit Rat und Tat bei. Sei es beim Maschinen bauen/reparieren oder auch zur Unterstützung bei Anlässen als «Racleur». Da ich seit drei Jahren Grossvater bin, verbringe ich gerne Zeit mit unserem Enkel, der mit seiner Mama und seinem Papa gleich nebenan wohnt.
Dazu gibt es noch viele Geschichten und Anekdoten. Wenn Sie sie erfahren möchten, kann ich sie Ihnen gerne bei Ihrem nächsten Besuch bei uns bei einem oder zwei Glas Wein erzählen.
Elisabeth Güntert-Schindler
DIE GUTE SEELE
Tätigkeiten Finanzen, Ausstellungen, Lieferungen, Gästezimmerbetreueung und Oma
Ausbildungen Handarbeitslehrerin
Über mich Im Sommer 1982 wurde ich von einer Bekannten meinen Eltern gefragt, ob ich einem jungen Winzer aus Aarau, der sich im Wallis selbstständig gemacht hatte, gerne bei der Weinlese helfen möchte. Zu der Zeit war ich im Kanton Aargau, wo auch ich aufgewachsen bin, als Handarbeitslehrerin tätig.
Die Arbeiten in Rebberg und im Keller waren intensiv und interessant. Am Ende meiner Woche fragte mich René, ob ich Interesse hätte, in meinen Frühlingsferien wieder zu kommen um die Weine, für welche wir gerade die Trauben geerntet hatten, abzufüllen. Er wolle sich melden, wenn es so weit sei.
Es kam, wie es kommen musste, im Frühling sass ich wieder im Zug Richtung Sierre. René hatte zwei Garagen gemietet, in welchen er seine Weine kelterte, bez. lagerte.
1985 dann die Hochzeit, Marc kam 1987 zur Welt. Gefolgt von Alex im Jahr 1989 und Corinne 1992. Als die Kinder älter wurden, konnte ich wieder mehr im Betrieb mithelfen. So übernahm ich mehr und mehr das Ausliefern der Weine. Letzteres mache ich immer noch sehr gern und mit viel Freude.
Öfters bin ich auch an Ausstellungen mit dabei. Ich freue mich immer wieder, unsere Freunde, Kunden und Paten an den verschiedenen Anlässen zu treffen.
Meine Familie war und ist mir sehr wichtig und ich freute mich sehr, als ein weiteres Familienmitglied dazu kam : unser Enkel Florent, der Sohn von Marc und seiner Frau Bernadette.